KOLUMBIEN:

Länderprofil

Die Republik Kolumbien ist das am meisten im Nordwesten gelegene Land Südamerikas. Kolumbien grenzt im Osten an Venezuela und Brasilien; im Süden an Ecuador und Peru; im Norden an den Atlantischen Ozean, in Verbindung mit der Karibik; und im Westen an Panama und den Pazifischen Ozean. Kolumbien ist das einzige Land Südamerikas, das sowohl an den Atlantik als auch an den Pazifik grenzt.

Kolumbien ist eine große und physisch sehr diverse Nation. Es ist das viertgrößte Land Südamerikas (nach Brasilien, Argentinien und Peru), mit einer Fläche, die siebenmal so größer als Neuengland ist und zweimal so groß wie Frankreich. Diese enorme Fläche ist für den großen Kontrast des Landes mitverantwortlich. Dieser Kontrast reicht von den schneebedeckten Gipfel der Anden bis zu den heißen und schwülen Ebenen des Flusses Amazonas. Kolumbien ist nicht nur von der Fläche her sehr groß, sondern beheimatet auch eine riesige Bevölkerung, nämlich die zweitgrößte Südamerikas nach Brasilien. Die Verteilung der Bevölkerung ist nicht sehr ausgeglichen. Die meisten Leute leben im gebirgigen westlichen Drittel des Landes, wo sich auch Bogota, die Hauptstadt, und die meisten der anderen großen Städte Kolumbiens befinden.

☻Hauptstadt:
- Bogotá

☻Fläche:
- Total: 1.141.748 Quadratkilometer (26. Platz), 440.839 Quadratmeilen
- Wasser: 8,8 Prozent

Unabhängigkeit:
von Spanien am 20. Juli 1810 erklärt, am 7. August 1819 anerkannt

☻Offizielle Sprachen:
- Spanisch

☻Bevölkerung:
- Juli 2005 Volkszählung: 45.600.000 (28. Platz)
- 2005 Volkszählung: 42.090.502
- Bevölkerungsdichte: 40 / Quadratkilometer (161. Platz), 104 / Quadratmeile

Geographie

Der Staat Kolumbien wurde im Laufe der Zeit in vier verschiedene geographische Regionen eingeteilt, nämlich in das Hochland der Anden, die karibische Küstenregion, die pazifische Küstenregion und Ostkolumbien. Das Hochland der Anden liegt nahe Ecuador, wo sich die Anden in drei verschiedene Gebirgszüge einteilen, die sich in Richtung Norden zur Karibik erstrecken. Diese Berge erreichen Seehöhen von mehr als 5700 Metern und sind ständig mit Schnee bedeckt. Die Cordillera Gebirge im Westen, im Zentrum und im Osten haben alle unterschiedliche Eigenschaften, aber genau das macht die Schönheit des Landes aus.

Wenn du dich nach unten in Richtung der karibischen Ebenen begibst wirst du eine wunderschöne Region finden, welche die Form eines Dreiecks hat. In dieser Gegend gibt es kleine Städte, ruhige Flüsse und seichte Seen, die dem Wachstum von Wollfarmen, der Landwirtschaft und sonstigen Bauernhöfen förderlich sind. In der pazifischen Ebene leben nur wenige Kolumbianer, weil sie vor allem aus Dschungel besteht. Im östlichen Kolumbien - es besteht in etwa aus 3/5 der Gesamtfläche des Landes - gibt es kaum Vegetation und Bevölkerung. Kolumbien liegt im nordwestlichen Teil Südamerikas und grenzt an Venezuela und Brasilien im Osten, Ecuador und Peru im Süden, den Atlantischen Ozean über die Karibik im Norden, Panama im Nordwesten und den Pazifischen Ozean im Westen. Weitere Meeresgrenzen werden mit Ländern wie Jamaika, Haiti, der Dominikanischen Republik, Honduras, Nicaragua und Costa Rica geteilt. Die Hauptstadt Kolumbiens ist Bogota mit einer Bevölkerung von über 7.000.000 Personen.

Bildung:

Das Bildungssystem in Kolumbien hat sich über Jahre durch den Einfluß der katholischen Kirche und der Kontrolle der Regierung entwickelt. Viele Jahre während der 1900er Jahre war das Schulsystem in ein primäres und sekundäres Bildungslevel eingeteilt, abhängig von der sozialen Klasse des Kindes. Eine Universitätsausbildung wurde nur der Elite gestattet und sie waren daher auch die einzigen, die Unis besuchten. Es dauerte bis nach dem zweiten Weltkrieg, bis dieses System geändert wurde.

Während der 1960er Jahre begann der Bildungssektor zu wachsen und zu expandieren. Bis Mitte der 1980er Jahre hatte sich die Zahl der eingeschriebenen Schüler in der Grundschule verdoppelt. Die Zahl der in der Mittelschule eingeschriebenen Schüler hatte sich versechsfacht und die immatrikulierten Universitätsstudenten waren fünfzehn mal so viele. Die Verbesserung der Ausbildung in dieser Zeit war vor allem auf die Unterstützung durch die Regierung zurückzuführen. Die nationale Gesetzgebung stützte das Bewußtsein und die Verantwortung, Mittel zur Finanzierung der Bildung zur Verfügung zu stellen. Die finanzielle Verantwortung wurde sowohl für die Grund- wie auch die Mittelschule übernommen. Obwohl eine starke Verbesserung erreicht wurde, blieb die Diskriminierung zwischen den sozialen Klassen bestehen. Trotzdem geht die Analphabetenrate in dem Land zurück. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lag sie bei geschätzten 90 Prozent, 2000 bei geschätzten 8,2 Prozent. Wie in anderen südamerikanischen Ländern auch liegt die "Drop-Out" Rate bei den Studierenden höher als erwünscht. In den ländlichen Gegenden leben die Kinder oft weit weg von den Schulen und das erhöht die Motivation, aus der Schule auszuscheiden. Mittelschulen werden hauptsächlich in urbanen Gegenden gefunden und das führt zu einer weiteren Unterteilung der Klassen, wenn es um das Bildungssystem geht. Die Regierung versucht dieses Problem durch eine verbesserte Ausbildung in der Mittelstufe zu bekämpfen.

Die höhere Ausbildung ist über das ganze Land verteilt stark im Wachsen begriffen. Die nationale Universität in Bogota ist sogar eine der ältesten Universitäten in der westlichen Hemisphäre. Sie wurde 1572 gegründet. Obwohl die Zahl der Studenten im Steigen begriffen ist, besteht nach wie vor ein großes Problem, nämlich jenes des Personals. Die meisten Fakultätsmitglieder haben nicht die entsprechende Ausbildung oder Qualifikation. Obwohl die Zahl der öffentlichen und privaten Institutionen stark im Steigen ist, leidet die Qualität der Bildung nach wie vor.

Gesundheit

Obwohl sich der Gesundheitsstandard in Kolumbien seit den 1950er Jahren sehr stark verbessert hat, gibt es immer noch viele medizinische Probleme, die das Land betreffen. Malaria ist immer noch ein Problem, vor allem für jene, die in niedrigeren Seehöhen leben. Außerdem leiden viele Kolumbianer an Darmproblemen mit Parasiten. Die im Gesundheitssystem Beschäftigten haben im Laufe der Jahre hart daran gearbeitet, die Qualität und Verfügbarkeit eines guten Systems für jene, die es sich nicht leisten können oder keinen Zugang haben, zu verbessern. Zu Beginn der 1990er kehrte Kolumbien dem alten Gesundheitssystem den Rücken und wechselte zu einem System, bei dem für deren Verwendung bezahlt wird. Das brachte einen starken Wettbewerb unter den integrierten Gesundheitsanbietern. Bevor das System geändert wurde, waren in etwa fünf Millionen Menschen, vor allem in den ärmeren ländlichen Gebieten, vom Gesundheitssystem ausgeschlossen. Durch die neue Entwicklung können nun mehr Menschen die notwendige Krankenvorsorge erhalten.

Leider ist Unterernährung immer noch ein Thema, dem viele Kinder in Kolumbien ausgeliefert sind, vor allem in den ländlichen Gegenden. Obwohl sich die Statistiken verbessern, waren im Jahr 2000 immer noch geschätzte 15 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt. Nur 91 Prozent der Bevölkerung hatten zu diesem Zeitpunkt Zugang zu sicherem Trinkwasser und 85 Prozent verfügten über ausreichende Gesundheitsvorsorge. Leider ist das Gesundheitssystem in Kolumbien im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Staaten deutlich schlechter.

Politik

Kolumbien ist ein Land, das für seine Drogenherstellung, Entführungen und hohen Mordraten bekannt ist. Obwohl die Regierung Kolumbiens keine direkte Ursache für diese chaotischen Zustände ist, beeinflußt sie ohne Zweifel die Leute und die negativen Umstände in dem Land. Während der 1990er Jahre wurde Kolumbien zu dem größten Hersteller von Kokain und Kokaprodukten. Außerdem wurde es zum Land mit der höchsten Mordrate der Welt. Obwohl sich diese Zahlen im Laufe der Zeit etwas verbessert haben, kämpft die Regierung immer noch gegen Terrorismus und Drogenhandel an.

Im Jahr 2006 zerstörte die kolumbianische Regierung mehr als 180.000 Hektar an Kokaplantagen. Weitere 125.000 Hektar wurden 2007 zerstört, für 2008 sind weitere 50.000 Hektar geplant. Es gibt Hoffnung, dass die Kriminalität in dem Land zurückgeht, wenn sich die Regierung weiter dafür einsetzt.

Während des 19ten und 20ten Jahrhunderts wurde es jeder Partei für den gleichen Zeitraum gewährt, an der Macht zu sein. Kolumbien war in der Lage, die Tradition einer Zivilregierung und regulärer, freier Wahlen zu erhalten. Obwohl sich das Land immer wieder demokratischen Institutionen verschrieb, war Kolumbiens Geschichte auch immer wieder von weiterbreiteten, gewalttätigen Konflikten beeinträchtigt, und zwar bereits Jahre vor der aktuellen aggressiven Situation. Zwei Bürgerkriege waren die Folge der Rivalitäten zwischen der konservativen und der liberalen Parteien. Der Krieg der Tausend Tage (1899 - 1903) forderte geschätzte 100.000 Menschenleben und La Violencia (die Gewalt) während der Jahre 1946 bis 1957 kostete in etwa 300.000 Menschen das Leben.

Die derzeitige Regierung ist aus den Rahmenbedingungen einer repräsentativen demokratischen Präsidentenrepublik entstanden, die in der kolumbianischen Verfassung 1991 geschaffen wurde. Es ist ein komplizierter Prozeß, der sich aus drei Wahlgängen zusammensetzt, um die Repräsentanten für die vierjährige Amtsperiode zu wählen. Die letzten Wahlen im Jahr 2006 sahen Alvaro Uribe erneut als Sieger.